18 November 2006

Echte Tradition!


Bärtige, junge Männer mit Zylindern und Damen in edlen, alten Gewändern sind heute morgen durch die Winterthurer City gestreift. Begleitet wurden sie bei diesem Umzug von selbstgebauten, innovativen und ungewöhnlichen Gefährten. Auf diesen verschiedenen Wagen wurden Bratwürste gegrillt, Passanten mit Sägespänen und Konfetti beschmissen (die bunten Papierschnipsel hängen mir noch immer in den Haaren und die Späne piiiieksen auch durch die Klamotten...) und auch der Glühwein durfte natürlich nicht fehlen. Da fragt man sich: WARUM machen die das?


Dieser traditionelle Umzug ist Auftakt zur "Winterthurer Frackwoche", ein jährlicher Anlass, der von den Absolventen der Hochschule durchgeführt wird. Auf diese Weise feiern die Studenten (der technischen Studienrichtungen, daher hält sich auch der Frauenanteil in Grenzen) ihre bestandenen Diplomarbeiten. Ursprünglich (die Tradition besteht immerhin schon seit 1925... aaaalso... hm.... seit 81 Jahren) sollte das Bart- und Frack-Tragen die neue Zugehörigkeit zur Erwachsenenwelt demonstrieren. Das erklärt natürlich auch die vielen vollbärtigen Studis hier in Winti. ;o) Wieder was dazu gelernt, obwohl ich's ja eigentlich schon vorher wußte... War für uns Zuschauer jedenfalls ein lustiges Spektakel. Am Ende der Woche werden dann gemeinschaftlich alle Bärte abrasiert. Was für eine Tradition!
Hier noch ein spektakuläres Foto vom Abend zuvor. Die neue, noch unbekannte Eiskunstlauf-Prinzessin von Winterthur, Katharina Witt die Zweite sozusagen (man beachte die graziöse Armhaltung...):

Ein großer Spaß und es ging doch deutlich besser als ich gedacht hatte. Immerhin ist es viele, viele Jahre her, dass ich das letzte Mal auf diesen schmalen Kufen stand. Vom dreifachen Axel und den Pirouetten gibt es leider keine Fotos. Schade aber auch!